Mehrere Covidmasksen hängen an einer Leine.
Welche Symptome können bei Kindern und Jugendlichen auf Long Covid hinweisen? Bildrechte: Colourbox.de

Corona Long Covid: Symptome bei Kindern variieren je nach Alter

07. Mai 2024, 16:22 Uhr

Auch Kinder und Jugendliche können von Langzeitfolgen einer
SARS-CoV-2 Infektion betroffen sein, ältere häufiger als jüngere. Die Symptome, die auftreten, variieren je nach Alter. Das zeigt eine aktuelle Studie, die jetzt auf einem Kongress von Forschenden der Kinder- und Jugendmedizin in Toronto/Kanada vorgestellt wurde.

Die vorliegenden Studienergebnisse sollen Ärzten ermöglichen, Longb Covid bei Patienten im Alter bis 25 Jahren anhand häufiger Symptome genauer zu erkennen und entsprechend behandeln zu können, so die Autorin Rachel Gross. Sie ist Medizinerin und Forschende an der NYU School of Medicine und am Bellevue Hospital New York.

Long Covid bei Kindern: Fatigue, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme

Dafür hatten sie und ihr Team den Zustand von 5914 Teilnehmern im Alter ab Geburt bis zum 25. Lebensjahr betrachtet, von denen 75 Prozent zuvor mit SARS-CoV-2 infiziert gewesen waren. Die Erkrankung lag im Durchschnitt 15,6 Monate zurück.

Das Ergebnis: Die betroffenen Kinder und Jugendlichen zeigten viele anhaltende Symptome gemeinsam, darunter allgemeine Schwäche, Erschöpfungszustände auch nach leichter körperlicher Anstrengung, Kopfschmerzen, Körper-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Benommenheit oder Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Übelkeit und Erbrechen.

Unterschiedliche Long Covid Symptome nach Altersgruppen

Einige Symptome variieren darüber hinaus je nach Alter: Bei Säuglingen sind das vor allem Atemwegsprobleme wie Husten, bei Vorschulkindern kommen Beschwerden im Bereich von Hals, Nase und Ohren hinzu wie eine verstopfte Nase, außerdem Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Unruhe.

Kinder im schulpflichtigen Alter beschreiben zudem ein schlechtes Allgemeinbefinden, aber auch länger anhaltende Ängste sowie eine Tendenz zur Schulverweigerung. Jugendliche und junge Erwachsene beklagen sich über Geschmacks- und Geruchsverlust, Schmerzen, größere Angst vor Menschenmengen oder geschlossenen Räumen und Panikattacken.

Wenig Behandlungsmöglichkeiten bei Long Covid

"Diese Forschung ist wichtig, weil Ärzte Long Covid angemessen diagnostizieren und behandeln können, wenn sie besser verstehen, wie unterschiedliche Altersgruppen von der Erkrankung betroffen sind." zieht Rachel Gross, außerordentliche Professorin für Pädiatrie und Bevölkerungsgesundheit an der New Grossman School of Medicine der York University Bilanz.

Derzeit gibt es für die länger anhaltenden Beschwerden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 jedoch nur eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung der Symptome. Das sind unter anderem Physiotherapie bei Atembeschwerden, Abgeschlagenheit und Muskelschwäche, Ergotherapie bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Atemtherapie, die ebenfalls bei Atembeschwerden helfen kann.

Darüber hinaus ist es ratsam, den Alltag auf das aktuelle Befinden auszurichten und neue, niedrigere Belastungsgrenzen zu ziehen. Auch die S1-Leitlinie der Weltgesundheitsorganisation WHO enthält Übungen und Tipps für ein Leben mit Long Covid und Post Covid.

krm

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Report | 16. April 2024 | 20:21 Uhr

2 Kommentare

MDR-Team vor 1 Wochen

Hallo Steffen B.,
bei Long Covid handelt es sich um etwas anderes als beim Post-Vac-Syndrom. Doch auch darüber fand regelmäßig Berichterstattung statt.
Hier ein paar Beispiele:

https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-795570.html

https://www.swr.de/wissen/post-vac-syndrom-wie-gefaehrlich-ist-long-covid-nach-impfung-102.html

https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/post-vaccine-syndrom-corona-impfung-101.html

Liebe Grüße aus der MDR-Wissens-Redaktion

Steffen B. vor 1 Wochen

Schade, dass ich Ihren Beiträgen nie die Frage aufkommt, welchen Anteil „Impfung“, Maßnahmen und insbesondere das Tragen der Masken für die Gesundheit der Kinder hat und hatte.

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